Ehemalige Werkstatt
Die ehemalige Werkstatt liegt im historischen Ortskern einer mittelalterlichen Kirchensiedlung innerhalb eines ursprünglich landwirtschaftlichen Ensembles. Aufbauend auf den Sandsteinmauern des früheren Langhofes wurde der Kopfbau in der Nachkriegszeit verbreitert um so eine Tapezierer Werkstatt unterzubringen. Die Aufstockung erfolgte später, als eine Kundschaft des Betriebes eine offene Rechnung nicht bezahlen konnte und anbot diese im Tausch gegen Baustoffe zu begleichen. Die Landwirtschaft wurde also von der Werkstatt abgelöst, bis auch für diese Nutzung kein Bedarf mehr bestand und parallel dazu der Wunsch der Bauherr:innen nach einem Veranstaltungsraum, welchen sie der Dorfgemeinschaft für kleine Feste, Lesungen, Konzerte oder Ausstellungen zur Verfügung stellen können. Im Zuge dieser jüngsten Umnutzung konnte ein entsprechende Raum geschaffen werden, indem lediglich die Zwischendecke durch einen betonierten Kranz ersetzt, eine neue Dachdeckung und ein neuer Holzboden verlegt wurden. Durch die gewonnen Raumhöhe entsteht ein annähernd würfelförmiger Raum der den Besucher:innen den Blick auf das Mauerwerk und die Dachkonstruktion der Aufstockung freigibt. Dieser minimale Eingriff aktiviert ein räumliches Potential welches durch das kontinuierliche Weiterbauen verschiedener Generationen ermöglicht wurde. Beim genauen Betrachten des unverputzten Mauerwerks ist diese Geschichte für die Besucher:innen des neuen Veranstaltungsraumes lesbar.